Ein Tag im Norden von Rügen

Ein Tag im Norden von Rügen

Den ersten Tag, an dem kein Regen vorhergesagt wurde, wollten wir unbedingt nutzen, um einen Tagesausflug zu machen. Vorab war bei einigen der Wunsch, die Insel Hiddensee, die westlich von Rügen liegt, zu erkunden und dort einen Tag zu verbringen. Nach einigen Überlegungen in der großen Gruppe entschieden wir uns letztendlich gegen einen Besuch auf der Insel und für einen weiteren Ausflug direkt auf Rügen.

Nach der üblichen Morgen-Routine (Frühstück, fertig machen, Sachen packen) fahren wir heute schon gegen kurz nach 10 Uhr an der Unterkunft los - wir haben heute auch einen weiteren Weg vor uns, das erste Ziel: das Kap Arkona. Nach rund einer Stunde Fahrt von dem fast südlichsten Punkt zum nördlichsten Punkt der Insel kommen wir am Parkplatz an und entscheiden uns, die ungefähr 2 Kilometer zu den Leuchttürmen zu Fuß zu gehen. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, mit dem Linienbus, der Bimmelbahn oder mit der Pferdekutsche zu den Leuchttürmen zu kommen. Der Weg führt durch das Dörfchen Putgarden und entlang an Feldern.

Am Kap Arkona und den beiden berühmten Leuchttürmen angekommen, informieren wir uns erstmal kurz, warum hier zwei Leuchttürme direkt nebeneinander stehen. Der kleinere quadratische Leuchtturm, welcher in den Jahren 1826 und 1827 gebaut wurde und den Namen Schinkelturm trägt, gehört mit zu den bekanntesten und ältesten Leuchttürmen der Ostsee. Für alle, die gerne auf Rügen heiraten möchten, in dem alten Leuchtturm befindet sich Rügens nördlichstes Standesamt mit weit über 100 Trauungen pro Jahr. Der „neue“ Leuchtturm, direkt daneben, wurde in den Jahren 1902/1903 gebaut und 1905 in Betrieb genommen, zeitgleich als der Schinkelturm außer Betrieb genommen wurde. In nicht so weiter Entfernung der beiden Leuchttürmen steht ein dritter Turm, der Marine-Peilturm, welcher allerdings nur noch als Souvenir-Shop und Aussichtsturm genutzt wird.

Wir entscheiden uns gegen die Besichtigung und den Aufstieg auf die drei Türme, und teilen unsere Reisegruppe auf. Annas Mama und Maja laufen zum nördlichsten Punkt auf Rügen und fahren entschließend mit der Bimmelbahn zurück zum Parkplatz, und wir anderen sechs (Annas Geschwister, ihre PartnerInnen und wir) entscheiden uns für den Rundweg an der Küste entlang über das Fischerdorf Vitt zurück zum Ausgangspunkt. 

Der Rundweg (Putgarden - Kap Arkona - Fischerdorf Vitt - Putgarden) ist insgesamt 6 Kilometer lang und gut zu Fuß machbar. An der Küste gibt es die Möglichkeit, entweder über eine Treppe an den Strand zu gelangen, um direkt am Wasser nach Vitt zu laufen, oder oberhalb der Steilküste durch den Wald. Wir teilen uns wieder auf, während die anderen vier durch den Wald laufen, laufen wir am Strand entlang. Allerdings sind wir anfangs nicht sehr begeistert - es riecht nach totem Fisch und Moder, das Wasser ist sehr dreckig und teilweise rot gefärbt und es sind sehr viele Menschen unterwegs, die sich, genau wie wir, auf dem Rundweg befinden. Der Weg durch den Wald ist, laut den anderen, sehr schön mit einem wunderbaren Blick auf die Ostsee.

Im Fischerdorf Vitt treffen sich unsere Wege wieder, doch leider merken wir auch dort, dass es nicht so schön ist, wie in den Reiseführern beschrieben. Es sieht so aus, als leide das kleine Dorf sehr an dem Massen-Tourismus, die Gassen sind eng und die Menschen schieben sich durch, es wirkt auch eher dreckig. Wäre es ein Geheimtipp und nicht so überlaufen, wäre es sicherlich sehr schön, mit dem Blick auf das Kap Arkona und die Ostsee und all die schönen kleinen Fischerhäuser und die Gärten. Wir laufen einmal durch das Dorf, bleiben an einem Souvenir-Laden hängen, stöbern ein bisschen und laufen dann weiter zurück nach Putgarden und den Parkplatz. Nach kurzer Zeit erreicht uns der Anruf von Annas Mama und Maja, sie sind mit der Bimmelbahn nach Vitt gefahren und finden uns nirgends - wir sind ja schon wieder weiter. Sie nehmen die nächste Bimmelbahn zum Parkplatz und auch wir laufen zurück und treffen dort zeitgleich an.

Nach einer kurzen Pause und einer kurzen Lagebesprechung machen wir uns auf den Weg nach Altenkirchen. Dort befindet sich „Das Kaufhaus im Norden - Stolz“ und dort müssen wir unbedingt halten, denn Maja braucht noch einen Bikini, bevor wir den Nachmittag am Strand verbringen - sie hat ihren in der Unterkunft vergessen.

Schnell fündig geworden geht es weiter nach Nonnevitz, dort verbringen wir den Nachmittag am Strand, baden, lesen, spielen zusammen Mölkky und genießen die Pause.

Gegen 17:30 Uhr werden die Wellen größer und über dem Meer wird es dunkler, so dass ein Teil der Gruppe beginnt, die Sachen zusammenzupacken, bevor der Regen kommt. Schließlich packen wir alle zusammen und laufen gemeinsam zurück zu den Autos und teilen uns erneut auf. Alle bis auf Maja und wir beide machen sich auf den Weg zurück zur Unterkunft. Wir drei möchten noch versuchen, den Sonnenuntergang in Dranske anzuschauen, auch wenn der Wetterbericht eher Wolken voraussagt.

In Dranske angekommen suchen wir eine passende Stelle an der Ostsee, um nachher gemütlich bei einer Pizza den möglichen Sonnenuntergang zu sehen. Jedoch werden wir nach einigen Minuten am Strand von so vielen Stechmücken attackiert, dass wir beschließen, die Pizza in einer Pizzeria zu essen und danach nochmal an den Strand zu laufen. Gesagt, getan, wir werden fündig und lassen uns unsere Pizzen schmecken - für Maja Salami mit Feta, für Lennart Margherita und für Anna Spinat-Käse. 

Gegen kurz vor 21 Uhr brechen erneut auf zum Strand, dieses Mal weiter nördlich, aber auch dort sind wir schnell Opfer der Stechmücken. Wir machen noch ein paar Bilder, die meisten im Gehen, denn sobald wir stehen bleiben, haben wir wirklich bis zu 5-8 Stechmücken gleichzeitig auf uns sitzen. Die Wolken sind leider immer noch da, aber an der ein und anderen Stelle spickelt ein bisschen das Abendrot durch. Und wir haben eine wunderschöne Sicht auf die Insel Hiddensee und deren Leuchtturm.

Gegen 21:30 Uhr brechen wir in Dranske auf und fahren zurück Richtung Unterkunft, mit einem kleinen Zwischenstopp in Juliusruh, denn wir wollen in einer Flaschenpost noch ein bisschen Meer und Sand einfangen. Wir sind sehr froh, dort noch einmal kurz gehalten zu haben, denn wir haben so den für uns schönsten Strandabschnitt auf unserer diesjährigen Rügen-Reise gefunden. So schöner weicher Sand, und ein wunderbarer Blick auf die Ostsee, Dünen und Strandkörbe. Allerdings ist es schon dunkel und wir können die Qualität des Wassers nicht so gut beurteilen - das ist für Anna immer sehr wichtig. Fünf Minuten später geht es dann wirklich zurück zur Unterkunft, wo wir gegen 22:45 Uhr ankommen.

Auch heute wurden wieder einige Foto-Challenges erledigt, auch wenn wir sie nicht wie gewohnt gemeinsam am Abendessen teilen konnten.

  • Der erste Blick: Fotografiere den ersten Ort oder Moment, den du nach dem Aufwachen siehst – ob Hotelzimmer, Zeltdecke, Fensterblick oder Frühstückstisch. Ein stiller Start in den Tag.
  • Urlaubskunstwerk: Lege mit Naturmaterialien ein kleines Kunstwerk – ein Mandala aus Muscheln, ein Gesicht aus Steinen oder ein Schriftzug im Sand.
  • Kühles Nass: Dicke Regentropfen, eine Welle, ein Springbrunnen – Widme dich heute dem Element Wasser und fotografiere es in möglichst vielen verschiedenen Farben und Formen.
  • Füße, Sand & Steine: Mach ein kreatives Foto rund um das Thema „Boden“ – ob Fußabdrücke im Sand, gepflasterte Wege oder lustige Steine. Der Untergrund wird zur Bühne!
  • Farben des Abends: Fange die Farbstimmung des späten Tages ein – warmes Licht, Abendrot, Leuchtreklamen oder Lagerfeuer.